Frankreich ist uns im Thema elektronische Rechnungen bereits um einiges voraus. Die verpflichtende Einführung der e-Rechnung für alle Unternehmen in Frankreich wurde schon 2021 gesetzlich festgelegt. In Italien wurde das gesamte elektronische Berichtswesen auf alle Geschäftsaktionen einschließlich des elektronischen Rechnungsprozesses ausgeweitet.

1. Fortschritte der elektronischen Rechnung in Frankreich
2. Was bedeutet eigentlich elektronische Rechnung?
3. Factur-X als Standard e-Rechnungsformat
4. Chorus Pro: Das nationale Rechnungsportal in Frankreich

1. Fortschritte der elektronischen Rechnung in Frankreich

Ab nächstem Jahr (2023) wird CTC (Continious-Transaction-Control) verpflichtend in Frankreich eingeführt. Ausgearbeitet wurde ein drei Jahres Plan, welcher aufführt, welches Unternehmen, aufgeteilt in die Unternehmensgrößen, wann welche Maßnahmen umsetzten muss.

Alle Unternehmen in Frankreich müssen ab Juli 2024 e-Rechnungen erhalten können und den Erhalt akzeptieren. Große Unternehmen müssen zusätzlich e-Rechnungen ausstellen. Ab Januar 2025 müssen dann ebenfalls rund 8000 der mittel-große Unternehmen in Frankreich e-Rechnungen ausstellen. Im Januar 2026 gilt für alle auch die kleinen Unternehmen: Rechnungen werden elektronisch ausgestellt.

So beschränkt sich die Pflicht zur Ausstellung und zum Empfangen von elektronischen Rechnungen nicht mehr ausschließlich auf B2G sondern auch auf B2B. Für B2C-Rechnungen gilt lediglich eine elektronische Meldepflicht an die Steuerbehörde. Die Ausstellung und der Erhalt der Rechnung müssen nicht elektronisch erfolgen. Grenzüberschreitende Transaktionen und Zahlungsdaten unterliegen ebenso der Meldepflicht an die Steuerbehörde.

Ziel des Ganzen ist es: Die Kriminalität einzudämmen, kosten zu senken und die Effizienz des Rechnungsaustausches zu steigern.

2. Was bedeutet eigentlich elektronische Rechnung?

Eine e-Rechnung zählt dann als eine e-Rechnung, wenn ihre Daten automatisch in ein ERP/FIBU-System übertragen werden können. Folglich stehen jegliche Rechnungsdaten sofort bereit. Die Rechnungsprüfung und die Rechnungsfreigabe können umgehend erfolgen.

Da auch elektronische Rechnungen einer Aufbewahrungspflicht unterliegen, müssen sie rechtskonform und revisionssicher archiviert werden. Dabei wird sich wie in Deutschland auch in Frankreich an eine Aufbewahrungspflicht von 10 Jahren gehalten.

3. Factur-X als Standard e-Rechnungsformat

Das Standardformat zur Übermittlung und zum Empfang von e-Rechnungen ist Factur-X, hierbei werden Rechnungen als PDF mit einer eingebetteten XML-Datei versendet. So sind Rechnungen im Factur-X Format Menschen und Computer leserlich, was die automatische Verarbeitung der Rechnungsdaten ermöglicht.

Neben Factur-X CII können laut dem DGFiP (Direction Générale des Finances Publiques) auch UBL Formate ausgestellt werden.

4. Chorus Pro: Das nationale Rechnungsportal in Frankreich

Als Zentrale Plattform hat die französische Regierung ein nationales Rechnungsportal namens Chorus Pro bereitgestellt. Über diese Plattform werden alle Rechnungen und Rechnungsdaten an die Steuerbehörde weitergeleitet. Das Praktische an dieser Plattform ist, dass jedes Unternehmen Zugriff auf es hat und seine Daten Übermitteln kann. Möchte ein Unternehmen dies nicht selber tun, kann diese Aufgabe von anderen Dienstleistern übernommen werden. Bei der Wahl des Dienstleisters ist zu beachten, dass dieser die vorgegebenen Rechnungsformate nutzt und stets auf dem aktuellen Stand ist, was rechtliche Änderungen und die Sicherheitsrichtlinien der Rechnungserstellung und Versendung angeht. Ein weiterer Vorteil bietet sich besonders für kleine Unternehmen, denn über Chorus Pro können elektronische Rechnungen erstellt, versendet und ihr Status überprüft werden.